13. Station

13. Station:
Jesus wird vom Kreuz abgenommen 

„Fürwahr, meine Seele ist still und ruhig geworden 

wie ein kleines Kind bei seiner Mutter; 

wie ein kleines Kind, so ist meine Seele in mir.“

(Psalm 131, 2)


Danach bat Josef von Arimathäa, der ein Jünger Jesu war,

doch heimlich, aus Furcht vor Jesu Feinden, den Pilatus,

dass er den Leichnam Jesu abnehmen dürfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu ab.

(Johannes 19, 38)

 

Es war wohl der engste Kreis um Jesus, der sich um seine Bestattung kümmerte.

Die Evangelien nennen Josef aus Arimathäa, der im Stillen ein Anhänger Jesu war.

Im Laufe der Überlieferung ist auch Maria, Jesu Mutter, dazu gekommen.

Wir kennen das berühmte Vesperbild, die Pietà, die den toten Jesus im Schoß seiner Mutter zeigt.

Maria hatte ihn geboren, ihn erzogen, war alle Wege mit ihm gegangen,

auch wenn sie nicht immer alles verstand.

Schon auf dem Kreuzweg war ihr Herz voller Leid und Trauer. Jetzt, da Jesus am Kreuz gestorben war, wurde sie ganz zur Schmerzensmutter.


Es ist wohl das schlimmste Leid, das einen Menschen treffen kann,

wenn Eltern ihr Kind hergeben müssen. Maria hat es erleben müssen.

Jetzt ist Jesus tot. Die Wärme, die er vorher überall ausgeströmt hat,

ist der Kälte des Todes gewichen. Es ist wie ein Alptraum.

Wenn wir einen Menschen verlieren, der uns viel bedeutet hat,

erfüllt große Trauer unser Herz.


Es ist wichtig, dass wir einfühlsam umgehen mit Trauer und Tod.

Manche möchten den Tod verdrängen, schauen sich den Toten nicht mehr an.

Sie wollen ihn so in Erinnerung behalten, wie er gelebt hat.

Maria hat keine Berührungsängste.

Sie trägt den Leichnam Jesu auf ihrem Schoß, spürt ihn, umfasst ihn.

Maria weicht der Trauer nicht aus, sie lässt sie zu und setzt sich ihr aus.

Wenn ein Mensch gestorben ist, beginnt die Zeit des Abschiednehmens,

ein harter Weg und eine Zeit tiefer Gefühle.

Ein würdevoller Abschied ist ein Schritt auf diesem Weg der Trauer.

Wohl dem, der die Gabe hat, zu trösten und zu helfen,

die erforderlichen Schritte zu tun. 


Wir sehen auf Jesus und beten für die Väter und Mütter,

die voller Schmerz den Tod eines Kindes beweinen müssen. 

Für die Menschen, die in einem Bestattungsunternehmen tätig sind.

Für alle, die anderen Menschen bei Tod und Trauer Trost spenden.

Für alle, die bei Gott ihre Zuflucht im Leid nehmen,

auch wenn er ihnen fremd geworden ist durch das, was geschehen ist.

Für alle, die ein Licht der Hoffnung anzünden im Dunkel der Traurigkeit.

Herr Jesus Christus, Du gehst mit uns durch Kreuz und Tod.

Lass uns mit Dir auferstehen! Herr, erbarme dich!

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