9. Station

9. Station:
Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz  

„Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch,

ein Spott der Leute und verachtet vom Volke. 

Alle, die mich sehen, verspotten mich, 

sperren das Maul auf und schütteln den Kopf:

»Er klage es dem Herrn, der helfe ihm heraus 

und rette ihn, hat er Gefallen an ihm.«

(Psalm 22, 7- 9) 

 

Dreimal. Die Zahl hat symbolischen Wert.

Es ist für diese Station des Kreuzweges gar nicht wichtig,

dass in den Evangelien die Stürze Jesu unter der Last des Kreuzes

nicht erwähnt werden.

Dreimal verleugnet Petrus den Herrn.

Dreimal fragt Jesus Petrus: „Liebst du mich?“

Dreimal wird Jesus vom Teufel in Versuchung geführt.

Dreimal fällt Jesus unter dem Kreuz.

Dreimal heißt: Das Maß des Leidens ist voll. Nichts hat Jesus ausgelassen. All unsere Leiden und all unsere Schuld hat er getragen.

Wer dreimal fällt, bleibt schließlich liegen.

Doch Jesus windet sich wieder empor,

geht den Weg weiter mit dem schweren Kreuz auf der Schulter.

Es ist die Liebe zu uns Menschen, die ihn dazu befähigt.

Jesus ist seinen Kreuzweg gegangen mit allen Konsequenzen.

In unseren Schmutz ist er geraten wie ein Wurm, um uns zu erlösen.

Was dagegen sind wir bereit, auf uns zu nehmen, um Menschen zu helfen? Vielleicht sind wir uns zu fein dafür

und möchten mit dem Dreck der anderen nicht in Berührung kommen.

Vielleicht gehören wir aber auch zu denen,

die schon öfters am Ende waren mit ihrer Kraft,

weil wir aus Nächstenliebe zu viel geschultert haben. 

 

Wir sehen auf Jesus und beten für die Menschen, die mit ihrer Kraft am Ende sind, weil sie sich zu viele Lasten anderer  aufgebürdet haben. Für alle, die im Dienst an den Mitmenschen auf vieles verzichten. Für alle, die durch ihre Berufe unser Gemeinwesen in Zeiten der Corona-Krise am Laufen halten und trotz ihrer eigenen Ängste für uns alle im Einsatz sind. Für die Menschen in den Krankenhäusern, Pflegeheimen und Apotheken, in den Lebensmittelmärkten, den Reinigungsdiensten, im Handwerk oder in der Forschung, bei der Polizei, der Feuerwehr oder in der Seelsorge, denen die Krise so viel zu-mutet. Herr Jesus Christus, Du gehst mit uns durch Kreuz und Tod. Lass uns mit Dir auferstehen!

Herr, erbarme dich!

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